Ventoy Multibootstick

Ventoy

Es gibt diverse Tools, um USB-Sticks oder aber auch externe Festplatten bootfähig zu machen. Meist benötigt man mehrere USB-Sticks für seine Sammlung an Betriebssystemen, Live-Systeme und Datenrettungsmedien. Und jedesmal beim Aktualisieren muß der Stick dann umständlich neu formatiert werden. Zudem beanspruchen die Startmedien aktueller Betriebssysteme meist einen kompletten USB-Stick.

Aber es gibt sie nun, die eierlegende Wollmilchsau: Das Open Source Tool Ventoy erstellt quasi kinderleicht Multi-Boot-Sticks, indem man einfach eine oder mehrere ISO- bzw. IMG-Dateien auf einen einzelnen Stick per Dateimanager kopiert, ohne sie zuvor entpacken zu müssen!

Mit Ventoy kann solch ein Bootstick z.B. verschiedene Windows-Betriebssysteme und Linuxdistributionen, startfähige Rettungs-, Backup- und Partitionierprogramme durch schlichtes Draufkopieren aufnehmen. Das hat insbesondere den Vorteil, veraltete ISO's durch einfaches Überschreiben neuer Versionen ohne Formatierung zu ersetzen. Ein fälliges Update von Ventoy ist kinderleicht per Mausklick ebenfalls ohne Formatierung möglich.

Ventoy richtet zwei Partitionen mit FAT und exFAT ein. Auf der zweiten Partition mit exFAT werden die ISO-Dateien draufkopiert, wobei sämtliche (Unter-)Verzeichnisse und Dateien keine Leerzeichen und Nicht-ASCII-Zeichen besitzen dürfen! Beim Booten von einem Ventoy-Stick bzw. von einer externen Festplatte erscheint ein Auswahlmenü mit den enthaltenen Installationsdateien, die direkt aus den ISOs ausgelesen werden.

  • Es unterstützt Legacy-BIOS- und UEFI-Boot-Optionen.
  • ISOs die größer als 4 GB sind, werden ebenfalls dank exFAT unterstützt.
  • Der Funktionsumfang von Ventoy läßt sich mit Plug-ins erweitern.
  • Open-Source-Programm für Linux und Windows.
  • Die Verwendung eines USB-3 Sticks gerade bei Live-Systemen ist anzuraten.
  • Ventoy verwendet Grub2 als Bootmanager.
  • Versions-Upgrade von Ventoy ohne Formatierung. Dadurch bleiben die Daten bzw. ISO's erhalten.
  • ISO-Dateien, die größer als 4 GB sind, werden unterstützt.
  • MBR- und GPT-Partitionsstil wird gleichermaßen unterstützt.
  • Persistenz wird unterstützt.

Obwohl Ventoy auch das Booten auf Rechnern mit aktiviertem Secure-Boot-Mechanismus unterstützt, sollte man vorsichtshalber Secure Boot im UEFI dennoch deaktivieren. Wenn der Datenträger größer als 2 TByte ist und /oder der Rechner mit UEFI Bios startet, sollte unter "Optionen" der "Partitionsstil" auf GPT eingestellt werden.

Ventoy sucht beim Bootvorgang alle Ordner nach ISO-Dateien ab und führt sie im Boot-Menü zur Auswahl auf. Es ignoriert jedoch Verzeichnisse und deren Unterordner, wenn eine (auch) leere Datei namens ".ventoyignore" vorhanden ist. So lassen sich auch Dateien (z.B. für BIOS-Upgrade, Config-Dateien, Info usw.) ablegen, die keine ISO-Abbilder sind und dann auch nicht sinnlos im Auswahl-Menü erscheinen würden.

Ventoy_Bootscreen

Weitere Info's unter
https://www.ventoy.net
https://www.linux-community.de/ausgaben/linuxuser/2020/11/mit-ventoy-linux-isos-booten-ohne-sie-auf-usb-sticks-zu-brennen/
https://github.com/ventoy
https://github.com/ventoy/Ventoy/releases

ct_ventoy.jpg

Bild: Thorsten Hübner
Praxis | Multiboot-Stick - c't 24/2021, S. 142
https://www.heise.de/select/ct/2021/24/2126609244691714491

Forum
https://forums.ventoy.net/

Installation unter Arch Linux

a. Pamac

Ist AUR in Pamac aktiviert, so gibt man im Suchfeld "ventoy" ein und bestätigt mit ENTER. Sodann erscheint der Eintrag "ventoy-bin" und Ventoy kann installiert werden.

b. Installationen über das Terminal per git clone
  git clone https://aur.archlinux.org/ventoy-bin.git

    cd ventoy-bin

    makepkg -si

    cd ..

Ist Ventoy installiert, kann es über das Menü aufgerufen werden.